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OTA-Updates, leistungsfähigere E/E-Plattformen und Cloud/Edge-Lösungen treiben



Angetrieben von der zukünftig immer wichtigeren Rolle, die Software beim Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen und -erfahrungen spielt, brechen die OEMs ihre eigenen Lieferketten im Rekordtempo auf. OTA-Updates, zunehmend abstrahierte und leistungsfähige E/E-Plattformen und Cloud/Edge-Lösungen treiben neue Geschäfts- und Kundenbindungsmodelle voran, die sich auf die Speicherung von Daten und Monetarisierung von Fahrzeugdiensten konzentrieren.


In den letzten Jahren hat besonders Tesla den Wert einer intern verwalteten Softwareplattform hervorgehoben, die kontinuierliche Software-Updates über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs ermöglicht. Eine solche Plattform erfordert jahrelanges Design und Entwicklung, doch Tesla hat es geschafft, durch seine E/E-Fähigkeiten einen Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb zu halten, während der Rest der Branche viel zu spät mit der Forschung und Entwicklung begonnen hat, um annähernd mit einem solchen Kundenerlebnis konkurrieren zu können.


Software-Update-Technologien schaffen die Grundlage für digitale Erlebnisse beim Kunden


Bereits 2017 veröffentlichte SBD Automotive die erste Version des Reports "Automotive Over the Air Updates". In diesem Report wird detailliert gezeigt, wie Hersteller Software-Update-Technologien integrieren, um Cybersicherheitslücken und andere potenzielle Qualitätsprobleme zu beheben. Während diese frühen Implementierungen generell auf die allgemeinen Konnektivitäts- und Infotainment-Anwendungen beschränkt waren, nutzten die OEMs diese Gelegenheit, um die Technologie zu verstehen, und die mit ihrer Nutzung verbundenen Risiken zu identifizieren.


Heute hat fast jeder globale OEM ein gewisses Maß an Software-Update-Technologie in seinem Fahrzeug implementiert. Neuerdings erweitern OEMs nun die Bandbreite dieser Funktionen auf andere Elemente ihrer Fahrzeugplattformen, wie z.B. ADAS-Anwendungen.


Mit der implementierten Update-Technologie können OEMs nun Ihre Fahrzeugplattformen nutzen, um neue digitale Cockpit-, Infotainment-, Dienste und Fahrerlebnisse für die Fahrzeuge bereitzustellen, die bereits auf der Straße unterwegs sind. Die meisten Hersteller haben dafür mittlerweile interne Softwareentwicklungsteams, um die Software-Roadmap ihrer Fahrzeuge eigenständig zu managen anstatt auf externe Partner oder Zulieferer zu setzen – da in Zukunft diese Erweiterungen im Feld zum Alleinstellungsmerkmalen werden..


Next-Generation Infotainment: OEMs priorisieren Ökosysteme und Markenerlebnisse


Der erste Kriegsschauplatz für eine solche interne Entwicklung ist das Fahrzeug-Infotainment im Auto. Während Tier 1-Lieferanten immer noch die wichtigsten Infotainment-Hardwareplattformen anbieten, entwickeln viele OEMs nun entweder die Benutzererfahrung und HMI Schnittstellen intern oder nutzen andere Anbieter, um sich bei dieser Entwicklung helfen zu lassen (z. B. Google und Luxoft).


Anfang des Jahres veröffentlichte SBD Automotive den Report "Automotive Operating Systems and Connected Infotainment Services". Diese umfassende Analyse untersucht die zentralen Technologieplattformen hinter den aktuellen und Next-Gen-Infotainment-Systemen, und die Ökosysteme, die erschlossen werden, um wettbewerbsfähige digitale Verbrauchererlebnisse anzubieten. In diesem Report werden auch einige der wichtigsten internen Entwicklungsbereiche für OEMs genannt, da Infotainment für Hersteller einen immer größeren Stellenwert einnimmt.


Fahrzeugplattformen werden grundlegend überarbeitet, um Softwaresteuerung zu unterstützen


Um diese Differenzierung zu erreichen, müssen OEMs brandneue Fahrzeugplattformen entwickeln, um softwaredefinierte Dienste zu unterstützen. In unserem Report "Evolution and Technology Drivers for Next Generation E/E Architectures", haben wir eine Bewertung verschiedener OEM E/E-Architekturen und Ansätze mit Blick auf die Plattformen der nächsten Generation zusammengefasst. Einige der wichtigsten Erkenntnisse sind:

  • Die OEMs verfolgen einen interativen Ansatz, um ihre Fahrzeugplattformen anzupassen, anstatt sie von Grund auf neu zu

  • Die meisten neueren Plattformen zielen auf Elektrofahrzeuge ab, während iterative Updates sich auf den Verbrennungsmotor fokussieren.

  • Die Plattformen haben allgemein das Ziel, nahezu vollständige Hardware-Abstraktion zu erreichen, wobei serviceorientierte Architekturen – ein Konzept, das an das Cloud Computing angelehnt ist, dabei eine zentrale Rolle für Autohersteller und ihre Zulieferer spielt

  • Die Komplexität der E/E-Entwicklung bedeutet, dass viele OEMs ihre Allianzen (Ford/Volkswagen) erweitern, in die Zusammenarbeit mit anderen OEMs investieren (Toyota/Subaru/Mazda/Suzuki) oder unterschiedliche Konzernentwicklungsaktivitäten (Volkswagen Gruppe)

Das finale Ziel all dieser Entwicklungen ist das „softwaredefinierte Auto“. Mit anderen Worten, ein Fahrzeug, das für einen Großteil seiner Funktionalität auf Hardware-agnostischen Softwareplattformen gebaut ist. Dieses Konzept ermöglicht es Herstellern, Software unabhängig von ihren verschiedenen Hardwarekonfigurationen zu entwickeln, und gleichzeitig die Vorteile von aktualisierbaren Fahrzeugplattformen in der Produktion zu nutzen.


Diesem Thema nehmen wir uns im Jahr 2021 erscheinenden Report "Software Defined Car" an: eine umfassende Definition, Übersicht und Bewertung der verschiedenen Technologien, die in erweiterbaren Fahrzeugplattformen genutzt werden. Zu den wichtigsten Technologien, die bewertet werden, gehören Fahrzeug-Middleware- und Integrationsmuster wie z.B. Adaptive AUTOSAR und Altran CoherenSE, containergesteuerte Edge-Services wie AWS und Azure, Standards und allianzgetriebene Entwicklungen wie SENSOR-IS sowie spezifische OEM-Plattformentwicklungsaktivitäten wie VW OS von Volkswagen oder die digital Vehicle-Plattform von GM.

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